Mit mehr als 45 Millionen verkauften Exemplaren ist der Raspberry Pi nicht nur der mit Abstand erfolgreichste Einplatinencomputer, sondern auch der meistverkaufte britische Computer überhaupt. Auch wurde der Single-Board Computer (“SBC”) unzählige Male ausgezeichnet.
Kein Wunder also, dass die winzige Entwicklerplatine der britischen Raspberry Pi Foundation zahlreiche Anwender zum Kauf verleitet. Doch wie lässt sich der Einplatinencomputer am besten optimieren und ausreizen? Wir haben die 6 besten Tipps und Tricks für Sie zusammengefasst und in dieser Anleitung gebündelt.
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Übertakten für verbesserte Leistung
Das Übertakten des Hauptprozessors, der sogenannten CPU, Ihres Raspberry Pi 5 ist eine fortgeschrittene Methode, um die Leistung des Einplatinencomputers zu steigern.
Durch eine gezielte Anhebung der Taktfrequenzen können Sie die Reaktionsgeschwindigkeiten, die sogenannten Latenzen, ihres Systems optimieren und die Ausführung von Anwendungen mitunter deutlich beschleunigen. Doch hierbei ist Vorsicht geboten.
Es ist wichtig, die Grenzen der Übertaktung auszuloten und entsprechend zu respektieren, um Überhitzungsprobleme und daraus resultierende Instabilitäten und Abstürze zu vermeiden. Eine sorgfältige Überwachung der Temperaturen und gegebenenfalls die Verwendung von zusätzlicher Kühlung sind empfehlenswert, um die Stabilität des Systems zu gewährleisten. Mehr als 3 GHz sollten der Platine erfahrungsgemäß nicht dauerhaft zugemutet werden.
Das SoC (“System-on-a-Chip”) vom Typ Broadcom BCM2712 mit vier Prozessorkernen vom Typ ARM Cortex A76 wird werkseitig mit 2,4 GHz betrieben und lässt sich über die Datei /boot/firmware/config.txt
mit entsprechenden Einträgen auf Wunsch übertakten werden.
Sven Bauduin
In diesem Beispiel wurde die CPU von 2,4 GHz auf 3,0 GHz übertaktet, während der Grafikprozessor von 800 MHz auf 1,0 GHz beschleunigt wurde. Mittels over_voltage_delta
lässt sich zudem die Spannung justieren und auf das eingestellte Overclocking anpassen.
Wichtiger Hinweis: Durch das Übertakten oder Undervolting der CPU und GPU verändern Sie wichtige Parameter wie die Hitzeentwicklung oder den Stromverbrauch der SoC des Raspberry Pi 5.
Beachten Sie unbedingt, dass falsch eingestellte Spannungen nicht nur ein instabiles System, sondern auch irreparable Schäden zur Folge haben können. PC-WELT kann keine Haftung bei eventuellen Defekten an der Hardware Ihres Systems übernehmen.
Gehen Sie bei der Übertaktung Ihres Raspberry Pi 5 daher mit größter Vorsicht und in kleinen Schritten vor. Das gilt insbesondere für die Änderungen an der Spannung des Einplatinencomputers.
Automatisierung mit Cron-Jobs
Cron-Jobs bieten eine effiziente Möglichkeit, regelmäßige Aufgaben auf Ihrem Raspberry Pi 5 zu automatisieren. Durch die Planung von Cron-Jobs können Sie Zeit sparen und Routineaufgaben wie Wartungen, Backups, Systemupdates oder Datenbereinigungen automatisch durchführen lassen, ohne dabei selbst Hand anlegen zu müssen.
Raspberry Pi: Die besten Anfängerprojekte
Diese Automatisierung erleichtert die Systemwartung und sorgt für eine reibungslose Funktionalität Ihres Raspberry Pi 5.
Wenn Sie beispielsweise einen Script jeden Tag ausführen möchten, kopieren Sie es einfach in den Ordner /etc/cron.daily
, für einmal pro Woche in /etc/cron.weekly
und für einen Cron-Job einmal pro Monat in den Ordner /etc/cron.monthly
.
Bitte achten Sie darauf, dass der jeweilige Scripts für den auszuführenden Cron-Job mittels chmod 700 script.sh
die entsprechenden Rechte zugewiesen bekommen muss.
Um für Anwendungen und Werkzeuge jederzeit genügend Speicherplatz vorhalten zu können, empfiehlt sich eine ausreichend dimensionierte Speicherkarte im Raspberry Pi 5 zu betreiben.
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Einrichtung eines VPN-Servers
Die Einrichtung eines eigenen VPN-Servers auf Ihrem Raspberry Pi 5 ermöglicht es Ihnen, Ihre Internetverbindung zu sichern und Ihre Privatsphäre zu schützen.
Durch die Verwendung von VPN-Protokollen wie OpenVPN können Sie sicher im Internet surfen, auch wenn Sie unterwegs sind.
Ein selbst gehosteter VPN-Server bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene und ermöglicht es Ihnen, Ihre gesamten Online-Aktivitäten verschlüsselt und absolut anonym zu gestalten. Die Einrichtung ist mittlerweile kein Hexenwerk mehr und auch von Anfängern zu realisieren.
Eine Linux-Distribution wie das auf dem Raspberry Pi 5 eingesetzte Raspbian oder Raspberry Pi OS liefert die benötigten Software-Pakete für den Aufbau eines Virtual Private Networks mit OpenVPN gleich mit. Die Installation erfolgt schrittweise über die Konsole des Betriebssystems.
Raspberry Pi OS: Das Betriebssystem für den Raspberry Pi im Detail
Das OpenVPN-Projekt liefert eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation des freien VPN-Servers auf dem Raspberry Pi.
Anleitung: OpenVPN auf dem Raspberry Pi installieren
Durch die Installation von Kodi verwandeln Sie Ihren Raspberry Pi 5 in ein leistungsstarkes Mediacenter. Kodi ist eine vielseitige und leistungsstarke Multimedia-Software, die es Ihnen ermöglicht, Filme, Musik, Fotos und Live-TV zu streamen.
Mit einer benutzerfreundlichen Oberfläche bietet Kodi eine umfassende Multimedia-Erfahrung und macht Ihren Raspberry Pi 5 zu einem vielseitigen Unterhaltungszentrum für die ganze Familie.
Kodi Media Center herunterladen
Kodi kann zudem direkt über die Softwarequellen der Linux-Distribution Raspberry Pi OS auf dem Raspberry Pi heruntergeladen und vollautomatisch installiert werden.
Smarthome Steuerung
Nutzen Sie Ihren Raspberry Pi 5, um Ihr Smarthome zu steuern und zu automatisieren. Mit Plattformen wie Home Assistant oder openHAB können Sie Ihre Smart-Home-Geräte zentral verwalten und individuelle Automatisierungen erstellen.
Durch die Vernetzung Ihrer Geräte und die Einrichtung intelligenter Abläufe können Sie Ihren Wohnkomfort steigern und Energie sparen. Der Raspberry Pi 5 wird somit zum Herzstück Ihres Smarthomes, das Ihnen mehr Kontrolle und Effizienz bietet.
Die beiden Open-Source-Projekte halten leicht verständliche Installationsanleitungen bereit, die auch von Anfängern umzusetzen sind:
openHAB – Installationsanleitung
Home Assistant – Installationsanleitung
Günstiger Cloud-Server
Ein Raspberry Pi 5 und eine externe Festplatte oder SSD – mehr braucht es nicht, um einen eigenen Cloud-Server auf Basis des populären Einplatinencomputers zu realisieren.
Hinzu kommt die kostenlose Open-Souce-Cloud-Software NextCloud, die Sie mithilfe des NextCloud-Pi-Image auf der microSD-Speicherkarte des Einplatinencomputers installieren müssen.
Das NextCloud-Pi-Image wird ähnlich dem Systemabbild von Raspberry Pi OS installiert, wie das nachfolgende Video von ApfelCast demonstriert.
Wie man aus einem Raspberry Pi 4 oder einem Raspberry Pi 5 mit NextCloud einen waschechten Cloud-Server machen kann, erklärt die nachfolgende Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Der Cloud-Server auf dem Raspberry Pi stellt anschließend einen zentralisierten Serverressourcenpool dar, der über ein Netzwerk– in der Regel das Internet– gehostet und bereitgestellt wird und auf den mehrere Anwender bedarfsorientiert zugreifen können.
Einmal eingerichtet, können Anwender von unterwegs über das Internet auf ihren Raspberry Pi und die darüber realisierten Server-Dienste zugreifen.
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